Harzklub-Zweigverein
Lutter am Barenberge

Station E: Meiler

Zur Eisenerzverhüttung brauchte man früher sehr viel Holzkohle. Diese erreicht bei der Verbrennung höhere Temperaturen als Holz, diese waren nötig, um das Erz aus dem Gestein zu gewinnen. Holzkohle entsteht, wenn Holz unter ungenügender Sauerstoffzufuhr brennt. Die Herstellung erfolgt in einem Holzkohlemeiler. Auf dem Meilerplatz wird der Meiler auf ebener Erde errichtet. Der Durchmesser eines Meilers beträgt zwischen 6–12 m. Der Bau beginnt in der Mitte mit einem Schacht, dem sogenannten Quandelschacht. Rundherum wird das Holz in mehreren Lagen aufgeschichtet, aus dem die Holzkohle entstehen soll. Darüber kommt eine Schicht aus Holz oder Laub oder Stroh. Um den Meiler luftdicht abzuschließen, wird alles mit Erde abgedeckt. Durch den Quandelschacht, der nicht bedeckt wurde, wird der fertige Meiler mit glühender Holzkohle entzündet. In den ersten Tagen wird in die Fülle laufend Holz nachgegeben, bis sich der Schacht bis oben gefüllt hat. Die Verbrennung regelt der Köhler, indem er rundum kleine Löcher in die Erdhöhle sticht oder sie wieder verschließt. Der Köhler muß ständig die Temperatur regulieren, Tag und Nacht. Der Erfolg der Arbeit hängt von der Geschicklichkeit ab, mit der der Meiler errichtet wurde. Zuviel Luftzirkulation im Meiler bedeutet, daß das Holz zu Asche verbrannte, während durch zu geringe Luftzufuhr Holzkohle mit schlechter Qualität entstand. Der gesamte Prozeß vom Aufbau bis zum Löschen des Meilers und der Ernte der Holzkohle dauert je nach Größe des Meilers ungefähr zwei bis vier Wochen.


Historischer Beruf: Köhler

Der Beruf des Köhlers ist in Deutschland fast ausgestorben. Der Köhler stellt in der Köhlerei die Holzkohle her, die früher für die Eisen- verhüttung, Glasherstellung und Gewinnung von Edelmetallen eine große Rolle spielte. Nachdem die Kohle entdeckt wurde, nahm die Bedeutung dieses Berufes ab. Der Köhler hatte ein sehr hartes und einsames Leben. Schwere körperliche Arbeit und Verbrennungen waren ständige Begleiter. Meistens lebten die Köhler in Hütten im Wald neben dem Meiler und zogen weiter, sobald kein Holz mehr vorhanden war. Zur Herstellung von 20 kg Holzkohle wurden 100 kg Holz benötigt.














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